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Film-Archiv

Interview mit Aleksandr Rogoshkin
Wie kam es zur Idee, drei Menschen unterschiedlicher Sprache zusammentreffen zu lassen?
Eigentlich aus Zufall. Es schien mir interessant zu sein, dass sie miteinander reden, ohne sich zu verstehen. Sich nicht verstehen auf einer alltäglichen, niederen Ebene, jedoch sich verstehen auf einer viel tiefer gehenden Ebene. Ich sprach einmal mit einem Irländer zwei Stunden lang, er in Irisch und ich in Russisch. Meiner Meinung nach verstanden wir uns sehr gut. Ausserdem gefiel mir die Idee eines solchen Zusammenpralls.
Es ist immer interessant, drei Figuren zu haben, das ist fast klassisch theatralisch. Nicht nur, dass alle drei unterschiedliche Sprachen sprechen finde ich interessant, sondern auch, dass sie verfeindet sind. Einer von ihnen, der finnische Soldat, betrachtet sich nicht als irgendjemandes Feind, für ihn ist der Krieg vorbei, er fühlt keine Verpflichtung, keine Verantwortung, denn er war ja zum Tode verurteilt. Seine Landsmänner fesselten ihn an einen Felsen, kleideten ihn in einen deutschen Militärmantel, damit er sich nicht ergeben kann und liessen ihm ein Gewehr, um Russen zu erschiessen. Aber der Russe, auch er von Landsmännern aufgrund ‚falscher' Verse verurteilt, kann sich von der Idee des Feindes nicht lösen.
Aber das Trio schafft es doch irgendwie zu kommunizieren.
Und wissen Sie warum? Weil alle Menschen auf dem Planet, wie die Wissenschaft bestätigt, ein Gen gemeinsam haben. Wir stammen alle von der gleichen Ur-Grossmutter ab. Die Sami kennen zum Beispiel das Singen mit der Kehle, das auch die Tuva, ein sibirisches Volk, pflegen. Als unser Komponist Annis Gesang einem befreundeten Musiker aus Brasilien vorspielte, stellte dieser fest, dass auch in Brasilien dieser Gesang praktiziert wird. Daher der männliche Sänger am Ende des Films, das ist ein Brasilianer!
Erzählen Sie vom Einfluss der Sami-Kultur auf den Film.
Ich studierte die Sami-Kultur, gab es dann aber auf und verliess mich auf meine Intuition. Das Labyrinth zum Fischfang zum Beispiel entwarf ich, als ich die Flut des Weissen Meeres bemerkte. Die Sami hätte ein solchen Labyrinth gehabt, weil es funktioniert und bei ihnen ist alles nützlich und funktional. Die Berater vom Petersburger Ethnografischen Museum fingen an, sich zu widersprechen, da gab ich auf. Es gibt viele verschiedene Sami-Kulturen. Da wir uns nicht auf eine einzige beschränken wollten, kreierten der Produktionsdesigner und ich eine Art Durcheinander, indem wir von jedem Sami-Stamm etwas übernahmen. Wir nahmen nichts von den norwegischen Sami, weil bei diesen alles heilig ist und die Farben schwarz und rot dominieren. Wir wollten aber ein reduziertes Bild, ruhig wie die Bilder von Rembrandt. Der Kameramann und ich reduzierten die Helligkeit der Farben beim Entwickeln, um diesen Effekt zu erzielen. Gleichzeitig wollte ich ein hartes, rauhes Bild, damit man den Dreck unter Annis Fingernägeln sieht. Für die Sami war es im 19.Jahrhundert typisch, die schmutzigen Finger mit Silberschmuck zu verzieren, den sie bei norwegischen, schwedischen und finnischen Handwerkern bestellten.
Was repräsentieren die drei Figuren im Film?
Für mich sind alle drei Hauptrollen. Anni steht für eine der ältesten Kulturen in Europa. Der russische Korporal ist tief im Innern ein Poet, aber auch ein Kamikaze-Scharfschütze. Der Finne Veiko steht für die europäische Kultur, er studierte in Stockholm Literatur. Korpoporal Karuzov hingegen ist ein roher, brutaler Mensch. Der Feind ist auch sein persönlicher Feind und muss zerstört werden. Gleichzeitig ist er ein sowjetischer Soldat, der Verse schreibt. Daher scheint seine poetische Seele immer wieder durch.
Warum ein pazifistischer Film, wenn die Situation in Russland so ganz anders ist?
Krieg ist für mich Verrücktheit. Ich kann keine Form von Aggression gutheissen. Ich hatte einmal einen Streit mit einem Offizier, der sagte: Der Krieg ist ein Feuer, woran wir unsere Hände wärmen. Meine Heldin aber sagt, der Krieg ist ein närrisches Spiel für Erwachsene, die meinen, dass sie ihr eigenes Leben verlängern können, indem sie ein anderes nehmen.
Was hat es mit dem Titel KUKUSHKA (Der Kuckuck) auf sich? Für die Finnen war ein Kuckuck ein Kamikaze-Scharfschütze. Aber Anni sagt von sich auch, dass sie Kuckuck genannt wurde. Wer ist gemeint?
Ich mag es, dass der Titel verschiedene Bedeutungen hat. Das Drehbuch hatte zusätzlich den Untertitel: "KUKUSHKA - Den Schmarotzer aufziehen". Dieser Titel spiegelt die unnatürliche Situation, die Widersprüche, die im Film vorkommen: Das Widernatürliche des Krieges, die Konflikte unter Menschen, die sich im Krieg begegnen und schliesslich Anni, der Kuckuck, der zwei Feinde miteinander versöhnt, die noch nicht wissen, dass der Krieg vorbei ist.