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ZEIT DER TRUNKENEN PFERDE |
Es ist Winter, in den Bergen liegt Schnee. Im iranischen Kurdistan, nahe der Grenze zum Irak, leben fünf Geschwister in bitterer Armut. Sie wollen etwas lernen, aber man läßt sie nicht, die Mutter starb im Kindbett, und eben mußten sie erfahren, daß ihr Vater beim Schmuggeln durch eine Mine aus dem Krieg umkam. Jetzt müssen sie sich ganz allein durchschlagen - der Onkel hat selber zehn Kinder. |
Madi, der kleinwüchsige älteste Bruder, leidet an einer schweren Krankheit. Seine Medikamente sind teuer, und der Arzt sagt, dass er bald operiert werden muss, sonst muß er sterben. Aber die verwaisten Kinder bringen das Geld trotz aller Anstrengungen Ayubs und Amenehs nicht auf. |
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Also willigt die älteste Schwester Rojin in die Heirat mit einem Iraker ein, der für die Operation im Irak aufkommen will. Die junge Braut, geschmückt zu Pferd, hat ihren kranken Bruder dabei, sie ist bereit, die Heimat für ihn aufzugeben. Doch beim Treffpunkt an der Grenze weist die Familie des Bräutigams den Kleinen erbarmungslos zurück. Zum Ausgleich schenkt sie den Geschwistern ein Maultier. |
Nun ist die Reihe wieder an Ayub, dem zwölfjährigen Familienoberhaupt. Er gibt die Hoffnung nicht auf und kehrt nunmehr mit eigenem Maultier zu der Bande zurück, die Traktor-Reifen durch die tiefverschneiten Berge über die verminte Grenze in den Irak schmuggelt. Es ist die "Zeit der trunkenen Pferde": Man schüttet den Tieren Whiskey ins Wasser, damit sie sich trotz klirrender Kälte und gewaltiger Lasten auf den Weg machen. Doch der ist voller Gefahren, und die Zeit drängt. Wird Ayub es schaffen? |
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