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Hirokazu Kore-eda über Still Walking |
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In den letzten Jahren habe ich beide Eltern verloren. Als ältester Sohn, der lange Absenzen von zu Hause mit seinem Eingespanntsein im Beruf rechtfertigte, empfinde ich heute Bedauern: Wenn ich mich nur mehr um sie gekümmert hätte! Diese Erfahrung steht am Anfang von STILL WALKING. |
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Im Unterschied zu amerikanischen TV-Dramen geschieht bei meinem Familientreffen nichts Folgenschweres. Und doch kommt im Verlauf des Tages, der so friedlich scheint wie die ruhige See, eine leise Strömung auf; die Sorge über das Altern der Eltern und die eigene Zukunft kräuselt die Oberfläche. Es gibt keine Taifune in STILL WALKING, nur Vorahnung und Nachklang. Ich denke, dass genau dort die Essenz des Lebens gefunden werden kann. |
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Und weil am Anfang von STILL WALKING ein Gefühl des Bedauerns stand, wollte ich einen Film machen, der voller Leben ist. Und in diesen Moment all die zwiespältigen Gefühle packen, die zu einer Familienerinnerung gehören, wie wenn man ein altes Familienalbum anschaut... Es sollte ein Film werden, in dem ich meine Mutter sofort erkennen würde - um wieder mit ihr zu lachen! |
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Hirokazu Kore-eda |
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