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Mit Shimon Ballas, Moshe (Moussa) Houri, Sami Michael |
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Samir Naqqash und Ella Habiba Shohat. |
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Jüdische Araber? Arabische Juden? Sephardim? Mizrahim? Samir erzählt von einer lang vergessenen Geschichte aus dem Nahen Osten: der Emigration irakischer Juden nach Israel. Erst seit wenigen Jahren findet in Israel eine lebhafte Debatte statt: Intellektuelle Mizrahim, orientalische Juden, kritisieren die Politik der Entfremdung und Instrumentalisierung der arabischen Juden durch die kolonialen Ansprüche der europäisch geprägten Gründergeneration Israels. |
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Juden und Araber · Die Irak-Connection |
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Das Leben arabischer Juden in ihrer früheren Heimat Baghdad und nun in Israel - fünf aussergewöhnliche Intellektuelle erzählen von ihrer Emigration und dem Zusammenprall der Kulturen... mit faszinierendem Archivmaterial! |
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Samir, selbst Kind irakischer Einwanderer in die Schweiz und seit Jahren als Filmemacher, Produzent und Videokünstler mit Entfremdung und Identität befasst, befragt fünf prominente arabische Juden irakischer Herkunft mit Wohnsitz in Israel und New York: Ella Shohat, Filmhistorikerin in NYC, Shimon Ballas, Professor für arabische Literatur und Bürgerrechtler, Sami Michael, Bestseller-Autor, Moshe Houri, Bauunternehmer, und Samir Naqash, preisgekrönter Autor unveröffentlichter arabischer Romane... |
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"Film des Monats März 2003" |
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der Jury der Evangelischen Filmarbeit |
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Vier einstige irakische Kommunisten erinnern sich an das Leben in Baghdad, die revolutionäre Politik der 40er und 50er Jahre, und den demütigenden Empfang in Israel. Ella Shohat erzählt von ihrer Kindheit als "stinkende Iraki" in Israel und analysiert die Klischees von Orientalen und arabischen Juden in alten Filmen. |
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Ein historischer Essay, eine brisante Debatte, eine kunstvolle Montage und ein Grund zur Hoffnung! |
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Ab 13. März 2003 in den Kinos! |
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Schweiz/Deutschland 2002, 110 Minuten, 35mm |
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Arabisch, Hebräisch, Englisch, Deutsch mit deutschen Untertiteln |
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Offizielle Homepage: www.forgetbaghdad.com |
Preis der Filmkritikerwoche, Locarno 2002: |
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»Der Preis geht an "Forget Baghdad" für seine wahrhaftige und berührende Beschreibung des komplexen Lebens arabischer Juden in Israel und ihre gespaltene Identität zwischen ihrer originären orientalischen Kultur und der okzidental beherrschten israelichen Kultur. Den Film zeichnet auch sein Stil aus, der vollendet die ästhetischen Mittel des modernen Dokumentarfilms beherrscht.« |
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Jury der "Semaine de la Critique" |
Grosser Zürcher Filmpreis 2002: |
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»Hartnäckig stellt der Regisseur den vier jüdischen Kommunisten aus dem Irak die Frage nach ihrer Identitä: Fühlen sie sich eher als arabische Juden oder als jüdische Araber? - und sticht damit mitten in die politische Aktualität im Nahen Osten. Das macht die eine Stärke von Samirs Film aus. Mit modernen stilistischen Mitteln schärft der Filmemacher unseren Blick für die vertrackte Alltagsrealität; über Filmausschnitte thematisiert er die medial vermittelten Klischees vom "Juden" und vom "Araber". Die komplexe Thematik findet in einer höchste differenzierten Filmsprache ihren Widerhall.« |
Aktueller Direktlink zur Filmbesprechung |
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von »Forget Baghdad« im Kinofenster: |
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www.kinofenster.de |
STIMMEN DER PRESSE: |
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»Timely and thought-provoking, "Forget Baghdad" takes a painfully ironic look at five Arab Jews caught up in a violent cultural identity clash. It casts a cold light on racial intolerance in Iraq, where four of the film's subjects were born, and Israel, where they now live.« |
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Variety (USA), Deborah Young |
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»Der erheblichste und reifste Film, den man als Weltpremiere zu sehen bekam, war Samirs Dokumentation FORGET BAGHDAD. Vier israelische Intellektuelle, arabische Juden, sogenannte Mizrahim, im Irak geboren und nach Israel aufgewandert, fügen vergessene Bilder ins Geschichtsbild Israels. Das sind: Berichte von den brüchigen Stellen des Lebens, von diskriminierenden Klischees, von der alten Sprache, die man wie einen Koffer mit sich trägt, und auch von der Erfahrung, zwischen der Erinnerung an den Irak und der Solidarität mit Israel zum Feind seiner selbst zu werden.« |
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Tages-Anzeiger, Christoph Schneider |
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»Forget Baghdad ist ein vielschichtiger, anspruchsvoller, an Informationen und Bildern äußerst dichter Film, der eindrücklich von der Tragödie der kulturellen Entwurzelung erzählt. Gerade in einer Zeit, in der im Nahen Osten die Feindbilder geschürt werden, berührt dieser Film, der eine verschwundene, verlorene Welt in Erinnerung ruft, ein Bagdad, in dem Juden und Araber einst friedlich nebeneinander lebten.« |
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Jüdische Allgemeine |
FEINDE IM EIGENEN LAND: |
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»Ein Mann, es ist der israelische Schriftsteller Samir Naqash, erzählt eine Geschichte: "Wegen meines Jobs als Übersetzer fürs Fernsehen musste ich immer nach Jerusalem reisen. Fast jedes Mal, wenn wir am Checkpoint nahe des El-Led-Flughafens ankamen, holten sie mich aus dem Bus, weil sie mich für einen Araber hielten." Eine Frau, es ist Ella Shohat, Professorin für Kulturwissenschaften in New York, erzählt eine andere Geschichte: "Als ich in Israel in den Kindergarten ging, wurde mir bewusst, dass mir arabische Worte unterliefen. Ich habe mich geschämt. Damals konnte ich nicht verstehen warum, heute ist mir das sehr klar. Eine Iraki zu sein, war ein Tabu. (...) Eines meiner Traumata in der Schule war, »stinkende Iraki« genannt zu werden. Ich hatte solche Angst, dass ich oft auf dem Schulweg mein Pausenbrot wegwarf, denn es roch. Aber ich liebte es. Ich muss zugeben, dass ich es liebte.« |
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WoZ - Die Wochenzeitung, Veronika Rall, 08.08.02 |
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