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Film-Archiv

Xavier Dolan über seinen Film
Dieser Film war nicht vorgesehen.
Ich kam von einem road trip mit zwei Freunden zurück, Niels und Monia. Die Reise war ungewöhnlich reich an Peripetien, und so gebar unsere intensive geschlossene Gesellschaft die Idee eines Projekts, das von unserem Triumvirat inspiriert war. Auf der gleichen Odyssee à la Kirouak erfuhr ich davon, dass der für Oktober vorgesehene Film abgesagt worden war.
Die Aussicht, ein Jahr lang nichts zu tun zu haben, versetzte mich in Angst und Schrecken. Um künstlerisch nicht zu stagnieren nahm ich mir vor, unter allen Umständen etwas zu schreiben. Im Zug zum Filmfestival von Toronto holte ich mein Notebook hervor und schrieb, während der Ontariosee glitzernd an mir vorbeizog, das Buch zu HERZENSBRECHER. Während des Festivals und der Rückreise überarbeitete ich es, und als ich wieder in Montreal eintraf, hielt ich meinen zweiten Spielfilm in Händen und musste nur noch 600.000 $ auftreiben, um ihn drehen zu können. Ein Kinderspiel, dachte ich, nach dem Erfolg von I KILLED MY MOTHER - aber weit gefehlt ...
Heute, nach all den glücklichen Fügungen, die diesen Film doch ermöglicht haben, wird mir erst wirklich bewusst, dass kein anderer Film als HERZENSBRECHER besser geeignet war, mein zweiter Film zu werden. Und im Glücksgefühl des abgeschlossenen Werks träume ich schon von künftigen Werken ...
Aus einem Gespräch mit Damon Smith
in FILMMAKER - The Magazine of Independent Film
Es ist, als würden Sie in HERZENSBRECHER sehr bewusst mit dem Gegensatz von Tiefe und Oberfläche spielen?
Es ist ein "seichter" Film. Diese Leute träumen von einer sehr konzeptuellen Liebe. Es gibt keine Tiefe - sie sind durch die Augen eines schönen Mannes regelrecht in sich verliebt. Und es wäre grossartig, wenn er sie lieben könnte. Das ist es, worum es hier geht. Sie wählen ein unmögliches Ziel, um sich nicht auf etwas Wirkliches einlassen zu müssen. Sie sind sehr romantisch, doch der Grund dafür, dass es keine Tränen gibt, ist letztlich, dass diese Liebe sehr banal ist. Ich sah keinen Grund für etwas Aufrichtiges. Ich wollte mit diesem Film nur zeigen, wie seicht wir in der Liebe sein können. Darum ist es glaube ich nur folgerichtig, dass der Stil wichtiger sein würde als der Inhalt, anders als bei I KILLED MY MOTHER.
Der französische Originaltitel ist ja auch LES AMOURS IMAGINAIRES ...
Richtig. Es geht um Erfindung und Einbildung, oberflächliche Visionen und ja - um Farben und Handtaschen von Chanel und Marshmallows. Das ist Absicht. Dies ist eine Geschichte über eingebildete Liebe, darüber, wie wir uns in diesem Alter mehr an Vorstellungen und Ideen als an Personen berauschen.
Haben Sie den Eindruck, dass manche Leute zögern,
Ihnen künstlerische Reife zuzugestehen, weil Sie so jung sind?
Ja, das gilt für viele. Aber andererseits tun viele andere zu viel des Guten. Ich muss ehrlich zugeben - ich liebe es, Kritiker zu lesen. Hauptsächlich um ein besserer Künstler zu werden. Eigentlich sollte mir die Lektüre all dieser Kritiken dabei helfen. Aber die guten Kritiken machen mich verlegen, ich denke: Wirklich? Haben sie denn diesen Fehler nicht gesehen? Ist das nicht prätentiös? Und dann gibt es die anderen Kritiken, wo dich jemand hasst und dir den Tod wünscht, und ich denke: Okay, schon verstanden. Dieser Typ könnte meinen Film unmöglich lieben. Sie zählen alle Filme auf, an denen ich mich bedient haben soll, und am Ende steht eine Art Note, als ginge es darum, Hausaufgaben zu korrigieren.
Wirklich nuancierte Kritiken sind sehr selten, und auf alle anderen sollte man am besten nicht hören, das denke ich immer mehr, so wichtig mir Kritiken auch sind. Ich sollte lieber darauf achten, was nicht gut war, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Darum ist es ja so aufregend, einen Film zu drehen - ich brenne darauf, nicht wieder schlecht zu sein.
Lieben Sie das Kino, die Form selbst?
Sicher. Ich weiß nicht alles über das Kino, ich bin kein Nerd - noch nicht. Meine Filme sind keine Liebeserklärung ans Kino. Ich will einfach Geschichten erzählen. Aber ich bin sehr begeistert von all den Dingen, die man mit dem Kino machen kann. Uns stehen so viele Werkzeuge zur Verfügung, um eine Geschichte zu erzählen, die man als Maler oder Fotograf nicht hat. Das sind aufregende Möglichkeiten, insofern bin ich in das Medium verliebt. Ich habe das Kino ja erst spät entdeckt, mit 16 oder 17 - manche meiner Freunde haben Truffaut schon mit 9 gesehen, da sah ich HOME ALONE und fand das großartig. Kino kam erst, als ich andere Leute traf, die mir den Weg wiesen.
Ich sehe Sie als jemanden, der Lust hat, mit der Form zu spielen
und verschiedene stilistische Werkzeuge auszuprobieren,
um beispielsweise eine Geschichte über unerwiderte Liebe
in Szene zu setzen.
Ich will nichts anderes als den angemessenen Stil für die Geschichte finden, nicht meinen Stil. Ich probiere verschiedene Dinge aus. Aber nicht, weil ich auf der Suche nach einer Signatur wäre, oder Teil einer Bewegung. Es gibt Kritiken, die mich verletzen, weil sie so ganz verfehlen, worum es mir geht. Ich versuche nicht, Filme der französischen Nouvelle Vague wiederzubringen. Ich habe abgedrehtes Untergrundzeug gesehen und alle Filme von Woody Allen. Aber sonst gibt es keinen anderen Regisseur von dem ich sagen könnte: Ja, ich habe alle seine Filme gesehen. Die Filme, die ich am besten kenne, sind nicht die Filme, die man bei einem Cinephilen erwarten würde. Manchmal schäme ich mich für die Filme, die ich liebe, und für die, die ich nicht kenne. Ich muss darüber lügen. Ich habe eine ganze Liste von Lügen über Filme, die man mögen muss.
Könnten Sie etwas zu Ihrem Eröffnungstrick sagen,
den In-die-Kamera-Interviews,
die den Rahmen für HERZENSBRECHER bilden?
Sie sind eindeutig inspiriert von HUSBANDS AND WIVES. Das ist die eine Hommage in diesem Film. Allerdings versuche ich, dem eine andere Wendung zu geben, der Ton ist anders, nicht der gleiche. Ich habe den Woody Allen gesehen, das funktioniert und ist sehr lustig. Es war ein guter Kontrapunkt für den Film. Was meinen Film betrifft, dachte ich mir: Es gibt nur zwei Charaktere, der dritte ist ein Geheimnis - wir erfahren nicht viel über ihn - und es wäre zu heftig, mich ganz allein auf die beiden Neurotiker zu konzentrieren. Ich fand, wenn man noch andere Stimmen zu hören bekommt, das Mädel von nebenan, den Typen vom Café, dann ist das eine tolle Gelegenheit, mehr über die Liebe zu sagen. Es ist schön, wenn alle diese Stimmen mit einstimmen. Ich habe den Film in chronologischer Folge geschrieben, also war diese Eröffnungsszene mit den Interviews auch die erste im Drehbuch.

"Die Tiefe muss man verstecken.
Wo? An der Oberfläche!"
Hugo von Hofmannsthal